"Wir sind dann mal weg..."

Im Januar 2010, irgendwann während des Winterlagers auf Burg Balduinstein, wurde die Idee geboren, sich eine Auszeit auf einem Teilstück des spanischen Jakobsweges zu gönnen. Diese Idee wurde im Juni 2010 immer konkreter und letztendlich stand es im Oktober, nachdem die Flüge gebucht waren, fest: Wir sind dann mal weg...

Am 5.5.2011 verlies die Stammesführung dann den Alltag und flog nach Oviedo im Norden Spaniens. Von dort ging es per Bus weiter zu unserem Ausgangspunkt, der Großstadt León. Vor uns lagen 320 km des legendären Pilgerweges und ungezählte Erwartungen. Ganz sicher macht es an dieser Stelle keinen Sinn, jede einzelne Etappe unserer Tour zu beschreiben, jedoch gibt dieser kurze Bericht einen kleinen Einblick in das selbstauferlegte Pilgerleben...

Durch traumhaftschöne Wälder, Hochebenen, blühende Felder aus Ginster & Heidekraut sowie stimmungsvolle Wäldchen führte unser Weg in 13 Tagesetappen bis nach Santiago de Compostela. Leider verläuft auch ein gutes Stück der Strecke immer wieder über harten Asphalt oder entlang viel befahrener Straßen, so dass die Füße schon hin und wieder ein wenig rebellierten. Unterwegs trifft man auf unzählige Gleichgesinnte, die, jeder so wie er es möchte, ihren ganz eigenen Weg gehen. Meistens trifft man in den Herbergen am Weg abends wieder auf bekannte Gesichter und die Erlebnisse des Tages werden - international - ausgetauscht.

Santiago selber ist ein sehr lebendiger Ort mit einer wundervollen Altstadt, engen Gassen und einem wahnsinnigen Flair! Jeden Tag erreichen neue Pilger die Kathetrale, andere verlassen die Stadt etwas wehmütig und ziehen weiter zum Cap Finisterre oder aber der Alltag ruft sie zurück nach hause. Einen großen Teil seiner Wegbegleiter trifft man hier wieder und Erinnerungen werden ausgetauscht. 

Nach einem Zwischenstop in Santiago ging es für uns weiter zum Cap Finisterre, dem mittelalterlichen Ende der Welt. Nochmal hieß es, 95km in vier Tagen zurück zu legen. Diese letzte Anstrengung fand ihren Abschluss dann am Fuße des Leuchtturmes, von dem aus der Sonnenuntergang ein traumhaftes Erlebnis ist.

Nach drei Wochen und 415km Wegstrecke war auch unsere Zeit zu ende. Mit neuen Ideen traten wir den Heimweg an und viele Erlebnisse lassen sich einfach nicht niederschreiben. Wir können es jedem nur empfehlen, den Rucksack zu packen es selber zu probieren - es lohnt sich ganz sicher! Und: Man muss nicht aus spirituellen Gründen auf einem Pilgerweg unterwegs sein - viele dort nutzen die Zeit zur Lösung persönlicher Probleme oder haben ganz einfach Spaß daran, mit Menschen vieler Nationen im Zeichen der Völkerverständigung Gleiches zu tun!

Gut Pfad
Hospi & Dela

 

Mobile Navigation